Abba Naor ist ein jüdischer Holocaust-Überlebender. Er wurde am 21. März 1928 in Litauen geboren. Mit dreizehn Jahren kam er zusammen mit seinen Eltern und seinen beiden Brüdern in das Ghetto Kaunas. Sein älterer Bruder wurde im Fort IX erschossen.
Die Familie wurde in das Konzentrationslager Stutthof deportiert, wo Abba seine Mutter und seinen jüngeren Bruder zum letzten Mal sah, bevor sie nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden. Abba Naor wurde dann in verschiedene Außenlager des KZ Dachau transportiert, wo er schwerste Zwangsarbeit leisten musste.
Im Frühjahr 1945 wurde er auf einen Todesmarsch geschickt.
Nach der Befreiung durch die US-Armee traf er seinen Vater wieder und emigrierte nach Palästina. Dort arbeitete er u. a. für den Geheimdienst.
Heute besucht er als Zeitzeuge Schulen und setzt sich gegen das Vergessen
der NS-Verbrechen ein. Er unterstützt seit vielen Jahren das Projekt LediZ.
Naor, Abba/Zeller, Helmut (2018): Ich sang für die SS. Mein Weg vom Ghetto zum israelischen Geheimdienst. München: C.H. Beck.
with English subtitles
Beispielfragen
Die folgenden Fragen wurden besonders häufig bei Begegnungen Abba Naors mit Schüler:innen und Besucher:innen gestellt und könnten auch für Sie interessant sein. Es sind Fragen zu seiner Verfolgungsgeschichte, seinem Privatleben und seinen Einstellungen.
- Wie heißen Sie?
- Welche Mitglieder Ihrer Familie haben überlebt?
- Was war Ihr schlimmstes Erlebnis im Lager Kaufering?
- Sind Sie nach Litauen zurückgekehrt?
- Welche Hobbys haben Sie?
- Haben Sie Kinder?
- Warum erzählen Sie Ihre Geschichte?
- Sollten Täter bestraft werden?
- Haben Sie eine Gedenkstätte besucht?
- Was ist Ihre Botschaft an die Jugend von heute?